Das Massiv
Das Massiv trotzt dem Wasser
wie die scheinbare Antwort der Frage
dich spiegelnde Tage
schreiben wortlose Gründe in dein Gesicht
wir erkennen nicht
den Raum hinter Glas
unsere Augen fesselt das freie
sich brechende Licht
Das Massiv weicht dem Wasser
das es selbst in der Tiefe aufreibt
und sich auf absehbare Zeit
nur wie im Spiel daran bricht
Das Meer verlor seine Wesen
Das Meer verlor seine Wesen
der Verstand verlor das Verstehen
die Sonne verlor mit unseren Augen
den Spiegel, aus dem sie zurückschien
weil wir uns zum Aufsehen nicht mehr überwanden
was bleibt, ist das Blau
als Oase im Raum
die das Dunkel in uns ungesehen überdauert
Deine Farben
Deine Farben entziehen sich dem Licht
und den Blicken der Augen
derer, die sich in Spiegeln betrachten
wenn sie unbeobachtet sind
die Welt jenseits der Grenze zur Tiefe
verschließt sich dem selbstgerichteten Spiel
ein Haus unsichtbarer Helle
vor den Lichtern der Oberflächenwelt geschützt
Herrscher deines Reiches sind keine Herrscher
es sind Treibende durch Stille
Rauschen und die Fülle der Leere
die die, die sich selbst genügen, umgibt
Wege
liegen da, frei von mir
doch ich nicht von ihnen
welchen ich wähle
ist nur eine Richtung ungerichteter Zeit
Illusion der Bewegung
von mir nicht befreit
und ich greife nach dem
was mir greifbar erscheint
während ich stehe
auf liegenden Wegen, im Glauben zu gehen
dennoch weiß ich, ich kann
dem verschleierten Wollen in mir widerstehen
Seidenhaut I
Angst
durchschwimmt meine Tiefen
schillert in Farben
beschienen von Strahlen
des Lichts, das meine seidenhäutigen Flächen durchdringt
teilt sich in mir
mit sich selbst
ist nicht eins
setzt das Unfreie frei
bis in mir nichts mehr schimmert
das sich zurück an die Außenwelt schenkt
Seidenhaut II
Blicke
durchstreichen meine Tiefen
dringen hinter Farben
in das Dunkel der Fragen
die meine Sicht wie ein seidenhäutiger Schleier umhüllen
kreisen in mir
entlang meines Grundes
klären und einen
wenn sie das Freie befreien
bis wieder Licht aus mir schimmert
und sich zurück an die Außenwelt schenkt